Unser Leitbild

Als Demokratische Schule Mittelfranken e.V. sehen wir uns als Teil der gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland, Europa und der Welt und sehen uns mit globalen gesellschaftlichen Diskursen konfrontiert. Da Schule in diesem Kontext nicht unabhängig ist, positionieren wir uns zu folgenden Themen, die wir als Grundkonsens unseres Handelns auffassen. Leitbild des Vereins und der von ihm getragenen Schulen und Einrichtungen sind insbesondere:

Allgemeines

Wir stehen ein für eine weltoffene, pluralistische, tolerante und gleichberechtigte Gesellschaft, die auf demokratischen Grundsätzen aufgebaut ist. Die universellen Menschenrechte bilden für uns Grundlage jeglicher Wertehaltung. Diversität innerhalb einer Gesellschaft oder Gruppe verstehen wir als Bereicherung. Die Teilhabe aller am gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und sozialen Leben ist für uns unabdingbar. Jegliche Diskriminierung, Abwertung oder Ausschließung aufgrund von rassenideologischen Ansichten, ethnischer Herkunft, geographischer Herkunft, Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung, sozio-ökonomischen Zugehörigkeit, Aussehen, körperlicher und geistiger Fähigkeiten, wegen schulischer Leistungen oder religiöser oder politischer Anschauungen lehnen wir entschieden ab, wobei Verfassungskonformität gewahrt werden muss. Verschlossene Weltbilder, religiösen Fanatismus oder exkludierende Gemeinschaften, die auf diskriminierenden, antisemitischen, rassistischen, homophoben oder anderen ausschließenden, extremistischen oder abwertenden Ideologien aufgebaut sind, lehnen wir ebenfalls entschieden ab.

Demokratie

Wir bekennen uns zum Grundgesetz. Eine auf demokratischen Grundsätzen organisierte Gesellschaft ist für uns essenziell. So teilen wir Prinzipien, wie Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung, Minderheitenschutz und die Wahrung der Menschenwürde und lehnen jegliche Staats-, Regierungs- oder Gesellschaftssysteme ab, die durch Herrschaft Einzelner oder einzelner Gruppen geprägt sind. Wir treten deshalb dafür ein, in jeglicher Gesellschaft Partizipations-rechte und Mitbestimmungsmöglichkeiten auszuweiten und ein demokratisches Bildungssystem in einem demokratischen Staat umzusetzen.

Wirtschaft

Wir lehnen die Ausbeutung von Mensch durch Mensch, sowie von Natur durch Mensch ab. Wir sehen die große Ungleichheit in der Verteilung von Vermögen als drängende gesellschaftliche Herausforderung an und setzen uns für eine fairere Verteilung von Vermögen und Einkommen ein. Wir unterstützen die Bekämpfung von Armut sowie deren Folgen, wie ungleiche Bildungschancen, Hunger, Krankheiten, wirtschaftliche Abhängigkeiten, Unterdrückung. Soziale Ungleichheit ist gleichzeitig eine ungleiche Verteilung von Partizipations- und Mitbestimmungschancen. Gleiche Bildungschancen für alle, unabhängig von sozialer und sozio-ökonomischer Herkunft, sind für uns zentral. Wir treten daher für eine menschenwürdige und ökologisch nachhaltige Wirtschaft ein, die auf Werten wie Kooperation, Gleichberechtigung und Solidarität aufbaut.

Ökologie

Die Erde befindet sich in einer Reihe von Umweltkrisen: Artensterben, Klimawandel, Verschwendung und Abbau von Ressourcen, Zerstörung großer Teile des Regenwaldes, Müllproblematik, Verschmutzung der Meere, Böden und Luft, Wasserknappheit. Ursächlich sehen wir hierbei die Einwirkung des Menschen in die Natur an und treten für ein gesellschaftlich ökologisches Handeln sowie für Bildung für nachhaltige Entwicklung ein, mit dem Ziel einer klimaneutralen Bildungseinrichtung.

Völkerverständigung

Vor dem Hintergrund globaler Krisen, von Unterdrückung, Kriegen und Vertreibung stehen wir ein für eine friedliche und zivile Konfliktlösung und für eine Völkerverständigung jenseits nationaler Grenzen, unabhängig von nationalen Interessen. Für uns ist uns das Recht auf Asyl universell und wir stehen für eine offene Willkommenskultur, fernab von Ausgrenzung und Diskriminierung und treten ein für Schule als Ort gelebter Diversität und Inklusion.

Historische Verantwortung

Aus den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts resultiert für uns folgender Grundsatz: „Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“ Die millionenfache und systematische Ermordung von JüdInnen, WiderstandskämpferInnen, Andersdenkenden, Sinti und Roma, Homosexuellen und anderen Gruppen im Nationalsozialismus nehmen wir als stetig mahnend ernst und stehen dafür ein, dass dies nie wieder geschehen wird. Deshalb sehen wir Bildung als Schlüssel für eine aufgeklärte menschenwürdige Gesellschaft.

Wissenschaftlichkeit

Vor dem Hintergrund, dass Wissen zunehmend verhandelbar gemacht und die Glaubwürdigkeit wissenschaftlichen Wissens in Frage gestellt wird, halten wir an den anerkannten wissenschaftlichen Methodiken als bestmögliche Formen der Analyse von Gesellschaft und Natur fest. Bildung und Schule sollte daher auf der Pluralität des wissenschaftlichen Diskurses aufbauen.